Am 27.08.2025 wurden alle Vertreter des Hilfenetzwerkes für Betroffene von Gewalt zu einem Symposium nach Güstrow eingeladen. Gastgeber war die Opferschutz- AG des Landespräventionsrates für Kriminalitätsvorbeugung.
So trafen sich an dem Tag Vertreter aus dem Ministerium, der Kriminalpolizei, Opferschutzbeauftragte, Gleichstellungsbeauftragte, Opferhilfen, Fachberatungsstellen (Opfer von häuslicher Gewalt, Interventionsstellen, Täterberatung uvm), Frauenhäuser, psychosoziale Prozessbegleitungen, der Gewaltopferambulanzen und Wissenschaft uvm an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Güstrow. Für uns dort vertreten war die Kollegin Maria Kähler, welche die STARKpunkt Beratungsstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt als Beratungsfachkraft betreut.
In der Einladung für das Symposium schrieb Herr Christian Pegel, Landesminister für Inneres, Bau und Digitalisierung: „In Mecklenburg-Vorpommern sollen Schutz und Hilfe für Gewaltbetroffene unter Beachtung internationaler und nationaler Vorgaben umfassend strukturiert, optimiert und verstetigt werden. Gewaltbetroffene sollen in die Lage versetzt werden, Straftaten anzuzeigen, eine Entschädigung zu erwirken und sich schließlich von den Folgen einer Straftat zu erholen. Darüber hinaus wird eine Zusammenarbeit mit allen für den Gewaltschutz relevanten Akteuren angestrebt. Es ist uns ein besonderes Anliegen, alle Opfer von Straftaten über das bisherige erfolgreiche Engagement hinaus gemeinsam weitergehend zu unterstützen.“
In dem Symposium ging es hauptsächlich darum, darauf zu schauen, wie das Hilfenetz in Mecklenburg-Vorpommern aussieht, welche Stellen es schon gibt und wo noch Bedarf ist. Ebenfalls war es ein Anliegen, die vorhandenen Stellen miteinander zu vernetzten und Ressourcen aufzuzeigen.
Anhand der am Anfang schon aufgezählten Liste der Teilnehmenden, sieht man deutlich, dass es in Mecklenburg-Vorpommern schon ein breit gefächertes Hilfenetz gibt, welches tagtäglich gemeinsam am Schutz von Gewaltbetroffenen arbeitet. Die verschiedenen Akteure dieses Netzes persönlich kennenzulernen und personelle Ressourcen zu entdecken, oder wiederzuentdecken, hat den Tag zu etwas sehr Wertvollem für die Arbeit in der Beratung gemacht. Frei nach den drei K’s „In der Krise Köpfe kennen.“ Dennoch wurde auch deutlich, dass es immer noch große personelle und finanzielle Lücken gibt. Der Bedarf an Unterstützung ist größer, als es das Hilfenetz auffangen kann. Die Zahlen von durch Gewalt Betroffenen bleiben hoch, in vielen Bereichen steigen sie sogar an.
Mecklenburg-Vorpommern wird es sich auch die nächsten Jahre zur Aufgabe machen müssen rechtliche Vorgaben umzusetzen und ausreichende Hilfestellen aufzubauen. Im Endeffekt geht es darum, dass jeder Mensch, entsprechend seiner Würde, ein Recht auf ein gewaltfreies Leben hat. Denn: Du bist wichtig!